Gebetswochenbericht 2007

Als hoff­nungsvolles Zeichen für ein wach­send gutes Miteinan­der christlich­er Gemein­den und Gemein­schaften in Schwabach sieht Michael Reichel, langjähriger und bald aus diesem Amt schei­den­der Vor­sitzen­der der örtlichen Evan­ge­lis­chen Allianz, den Ver­lauf der diesjähri­gen Weltweit­en Gebetswoche.

Zwis­chen 40 und 75 Teil­nehmer waren zu jedem der sechs Gebetsabende in den Saal des Blauen Kreuzes gekom­men, über 100 füll­ten beim Abschlussgottes­di­enst das Gemein­de­haus St. Mar­tin. Mit 430 Besuch­ern sei heuer die Gesamtzahl ver­gan­gener Jahre zwar nicht ganz erre­icht wor­den, erfreulicher­weise aber habe es auch viele neue Gesichter gegeben. Auch habe nahezu die Hälfte der diesjähri­gen Mod­er­a­toren und Predi­ger diese Auf­gabe bei den Schwabach­er Gebetsaben­den zum ersten Mal über­nom­men, was den Ver­anstal­tun­gen neue Impulse und neuen Schwung gegeben habe. So über­rascht­en etwa Methodis­ten-Pas­tor Frank Burberg, der evan­ge­lisch-lutherische Pfar­rer Ralph Baud­isch und die Jugen­dref­er­entin Cor­nelia Wis­sel mit beson­ders anschaulichen Bildern, Sym­bol­en und Ver­gle­ichen, wenn es darum ging, das Mot­to „Jesus Chris­tus – gestern, heute und ewig“ überzeu­gend zu ent­fal­ten. Dank ein­fühlsamer und zugle­ich straf­fer Leitung blieb an jedem Abend viel Zeit zu the­men­be­zo­gen­em Gebet. Der Lobpreis Gottes für die Erlö­sung durch Jesus Chris­tus, die Bitte um Verge­bung für die Ver­säum­nisse der Chris­ten­heit sowie die Für­bitte für per­sön­liche und famil­iäre, vor allem aber kirch­liche, gesellschaftliche und poli­tis­che Anliegen wurde von vie­len Anwe­senden mit weit­ge­hend frei und sehr ver­ant­wor­tungsvoll for­mulierten Worten ange­sprochen. Die musikalis­che Umrah­mung umfasste das bre­ite Spek­trum heutiger christlich­er Musik vom klas­sis­chen Choral über Lie­der­ma­ch­er-Songs bis zu mod­ernem Lobpreis.

Einen beson­deren Akzent hat­te der Jugend­abend am Fre­itag, zu dem neben eini­gen „jung Gebliebe­nen“ rund 50 Teens und Twens gekom­men waren. EC-Jugen­dref­er­entin Andrea Haack und Rain­er Dick vom CVJM-Lan­desver­band sowie die EC-Band sorgten für eine lockere und zugle­ich geistlich konzen­tri­erte Atmo­sphäre, in der die Jugendlichen dann über dem engagierten Beten in Kle­in­grup­pen ganz die Zeit zu vergessen schienen.

Den von der stel­lvertre­tenden Allianz-Vor­sitzen­der Kristi­na Kolditz (evang.-luth. Gemeinde Red­nitzhem­bach) mod­erierten Abschlussgottes­di­enst gestal­teten musikalisch der Posaunen­chor der Schwabach­er Kan­tor­ei, geleit­et von Kirchen­musikdi­rek­tor Klaus Peschik, und beim Lobpreis das Duo Andreas Bach­hofer / Matthias Schi­er. Prädikant Michael Reichel (evang.-luth. Gem. St. Mar­tin), der nach über zwölf Jahren als Vor­sitzen­der im Früh­jahr 2007 nicht mehr kan­di­dieren wird, gab einen Bericht über die Arbeit der Schwabach­er Evan­ge­lis­chen Allianz im ver­gan­genen Jahr und einen Rück­blick auf seine Amt­szeit. 2006 habe es neben der Gebetswoche, den monatlichen Gebet­str­e­f­fen, der Andacht zum Tag der Deutschen Ein­heit und der Mitver­ant­wor­tung bei den Lobpreis­gottes­di­en­sten zwei evan­ge­lis­tis­che Konz­erte in Zusam­me­nar­beit mit der Kan­tor­ei gegeben. ProChrist 2006 kon­nte lei­der nicht gemein­sam durchge­führt wer­den, doch habe es eine Über­tra­gung bei der Bap­tis­tenge­meinde und größere Ver­anstal­tun­gen in vie­len Orten in der Schwabach­er Umge­bung gegeben.

„JesusHouse“, das Jugen­de­vent von ProChrist“, werde aber Ende April 2007 mit sehr bre­it­er Beteili­gung christlich­er Jugend­ver­bände auch in Schwabach und zwar im Haus der Lan­deskirch­lichen Gemein­schaft in der Albrecht-Dür­er-Straße steigen.

Die Arbeit der Evan­ge­lis­chen Allianz als eines per­so­nenori­en­tiert arbei­t­en­den überkon­fes­sionellen Net­zw­erks sei in Schwabach eben­so wie in ganz Deutsch­land im let­zten Jahrzehnt bes­timmt wor­den durch eine Öff­nung der Reich­weite auch in nicht­protes­tantis­che Kirchen und neu ent­standene Gemein­den hinein, jedoch ohne Verän­derung der bewährten Glaubens­grund­lage. Die dabei ent­stande­nen Span­nun­gen seien erfreulicher­weise weit­ge­hend über­wun­den. Allerd­ings gebe es auch in Schwabach christliche Grup­pen, deren Selb­stver­ständ­nis, Lehre oder Arbeitsweise sie von der Mitar­beit in der Evan­ge­lis­chen Allianz fern­halte. Belas­tend sei eine undif­feren­zierte „Fundamentalismus“-Kampagne in manchen Medi­en, mit der manche auch die Evan­ge­lis­che Allianz tre­f­fen woll­ten. Für die Zukun­ft wün­schte sich Reichel ein in allen Gemein­den spür­bar wach­senden Bewusst­sein für die Zusam­menge­hörigkeit aller beken­nen­den Chris­ten sowie sowohl auf Seit­en der großen Kirchen als auch der kleiner­er Gemein­schaften noch mehr Inter­esse und Achtung füreinan­der.

Das Predigt­mot­to „Jesus — das siegre­iche Lamm Gottes“ aus Kapi­tel 5 der Offen­barung Johannes wurde zu Beginn ein­er Bildmed­i­ta­tion von Moni­ka Roden­büch­er (röm.-kath. Gemeinde St. Sebald) vor­ge­tra­gen. Anschließend inter­viewte Jörg Maier (Eccle­sia-Gemeinde) die Leit­er des Blauen Kreuzes, Ernst End­ner, und der Agape-Jugen­dar­beit, Michael Peip, darüber, welche Moti­va­tion und Kraft sie für ihre Arbeit aus diesen bib­lis­chen Visio­nen gewin­nen kön­nen.

Predi­ger Mar­tin Hen­schke von der Lan­deskirch­lichen Gemein­schaft betonte in sein­er Ansprache, dem im Bibel­text ent­fal­teten „Regierung­spro­gramm“ des aufer­stande­nen Chris­tus dürften die Chris­ten und ihre Kirchen, Gemein­den und Gemein­schaften nicht durch ihr gegen­seit­iges Ver­hal­ten im Wege ste­hen. Es gelte daher, neue Aufmerk­samkeit füreinan­der zu gewin­nen und anstelle eines kurzsichti­gen Konkur­ren­z­denkens vielmehr zu fra­gen, wie sich Gemein­den gegen­seit­ig auch stärken und unter­stützen kön­nten. Dazu bedürfe es besser­er Infor­ma­tio­nen und auch ver­mehrten gemein­samen Gebets, wozu das monatliche Gebet­str­e­f­fen der Evan­ge­lis­chen Allianz (an jedem ersten Don­ner­stag im Monat um 19.00 Uhr im Kapi­telshaus, Mar­tin-Luther-Platz 1, das näch­ste Mal am 1. Feb­ru­ar) eine gute Gele­gen­heit biete.

Der von Pas­tor Frieder Her­mann (Agape-Gemeinde) vor­bere­it­ete Gebet­steil zeigte beispiel­haft die vielfälti­gen Möglichkeit­en gemein­samen christlichen Betens. An ein von der Gemeinde im Wech­sel gesproch­enes Gebet aus Bibel­worten göt­tlichen Lobpreis­es schloss sich eine Rei­he von sieben vor­ge­trag­nen Für­bit­ten für aktuelle gesellschaftliche Prob­leme an, gefol­gt von Impulsen zum stillen Gebet für konkrete Anliegen von „JesusHouse“.

Nach Abschluss­choral und Segen fan­den sich die Teil­nehmer noch zu langem kon­fes­sionsverbinde­nen Gesprächen bei Kaf­fee und über­re­ichem Kuchenange­bot zusam­men, freuten sich über die har­monisch ver­laufene Gebetswoche und auf neue Begeg­nun­gen.

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