Christen beten für die islamische Welt

Im Ramadan 2007 gemein­same Gebetsini­tia­tive der Evan­ge­lis­chen Allianzen in Deutsch­land, Öster­re­ich und der Schweiz.

Im islamis­chen Fas­ten­monat Ramadan vom 13. Sep­tem­ber bis 12. Okto­ber 2007 wollen Chris­ten in Deutsch­land, in Öster­re­ich und der Schweiz im Rah­men der Aktion „30 Tage Gebet für die islamis­che Welt“ gemein­sam mit vie­len Chris­ten weltweit für Mus­lime beten. Das 30-tägige Fas­ten von Son­nenauf­gang bis Son­nenun­ter­gang gehört zu den religiösen Pflicht­en der etwa 1,2 Mil­liar­den Mus­lime. Während dieser Zeit konzen­tri­eren sie sich auf das Studi­um des Korans, besuchen Moscheen und wen­den sich beson­ders ihren Mit­men­schen zu.

Die Islamwis­senschaft­lerin Prof. Dr. Chris­tine Schirrma­ch­er, Lei­t­erin des Islamin­sti­tutes und Mit­glied des Arbeit­skreis­es Islam der Deutschen Evan­ge­lis­chen Allianz, stellt im Geleit­wort zu dieser Aktion fest:

„Für mus­lim­is­che Gläu­bige ist das 30tägige Fas­ten im Monat Ramadan keine frei­willige Angele­gen­heit, son­dern – neben Beken­nt­nis, Gebet, Almosen und Wall­fahrt nach Mek­ka ein­mal im Leben –eine Glauben­spflicht, die jedem mus­lim­is­chen Mann und jed­er mus­lim­is­chen Frau ab der Pubertät jährlich „vorgeschrieben ist“ (Sure 2,183).

Schon in frühis­lamis­ch­er Zeit galt die Pflicht zum Fas­ten, auch wenn mit Sicher­heit eine Entwick­lung hin zum 30tägigen Fas­ten stattge­fun­den hat. Vor­bild war wohl die jüdis­che Glaubens­ge­mein­schaft auf der Ara­bis­chen Hal­binsel zu Muham­mads Lebzeit­en im 7. Jahrhun­dert. Während der 30 Tage des Ramadan muss von Son­nenauf­gang bis Son­nenun­ter­gang auf Essen und Trinken, Par­füm, Zigaret­ten und Intim­ität verzichtet wer­den.

Erst nach Son­nenun­ter­gang, wenn „ein weißer von einem schwarzen Faden nicht mehr zu unter­schei­den ist“ (Sure 2,187), darf das Fas­ten für die Nacht unter­brochen wer­den. Oft wird daher die Nacht zum Tag und während des Tages so weit wie möglich geruht. Das Fas­ten ist über einen so lan­gen Zeitraum nicht leicht einzuhal­ten, und gegen Ende des Monats häufen sich Span­nun­gen und Kon­flik­te, die sich mancherorts auch gegen Chris­ten, ins­beson­dere Kon­ver­titen, ent­laden. Ihnen sollte unser Gebet daher in dieser Zeit beson­ders gel­ten.

Der Fas­ten­monat wird in Erin­nerung an die Her­ab­sendung des Korans began­gen (Sure 2,185). Der Ramadan ist für fromme Mus­lime auch eine Zeit der Besin­nung auf Gott, des Koranstudi­ums, des inten­siv­eren Gebets, eine Zeit, in der die Moschee häu­figer aufge­sucht wird als son­st und oft auch eine Zeit der Ver­söh­nung und der Kon­flik­tlö­sung. Der Fas­ten­monat ist Aus­druck des Gehor­sams des Gläu­bi­gen, er ist eine Prü­fung des Glaubens, Besin­nung auf Gottes Güte und bringt nicht zulet­zt die Suche nach Wohlge­fall­en bei Gott zum Aus­druck, der von Mus­li­men ver­langt, zu „glauben und das rechte zu tun“ (Sure 2,25), also die Fünf Säulen des Islam einzuhal­ten.

Weltweit beten Chris­ten im Ramadan in beson­der­er Weise für Mus­lime, die Jesus nur als Propheten ken­nen, aber ihm noch nicht als ihrem Für­sprech­er beim Vater begeg­net sind und ihre bedin­gungslose Annahme als geliebte Kinder Gottes und die feste Gewis­sheit der Verge­bung und Erret­tung im Islam nicht erfahren haben. In den let­zten Jahren haben viele Men­schen in islamis­chen Län­dern auf unter­schiedliche Weise von Jesus, dem Sohn Gottes, gehört und ihm ihr Leben anver­traut. Beten Sie mit Hil­fe dieses Gebet­skalen­ders für diese Men­schen und für die vie­len, die Ihn noch suchen.“

Ziel der Aktion „30 Tage Gebet für die islamis­che Welt“ ist es, Chris­ten zu Kon­tak­ten mit Mus­li­men zu ermuti­gen und ihnen den christlichen Glauben zu erläutern sowie auf die ver­fol­gten Chris­ten in islamis­chen Län­dern aufmerk­sam zu machen. Die eigens für die Aktion bere­it­gestell­ten und als Kalen­der gestal­teten Hefte enthal­ten viele Beispiele für gelun­gene Begeg­nun­gen zwis­chen Chris­ten und Moslems, grundle­gende Infor­ma­tio­nen zu islamis­chen Län­dern und Völk­ern und Anre­gun­gen zum Gebet als Einzel­ner, als Fam­i­lie oder als Gemeinde. Die Hefte erscheinen zum 1. Juli 2007 und ste­hen auch im Inter­net unter www.ead.de zum Down­load bere­it.

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