Ein lange Zeit wenig beachtetes, bedrückendes Thema ist neu in den Blickpunkt der christlichen Kirchen und Gemeinden gekommen: die weltweit wegen ihres Glaubens verfolgten Christen. Seit einigen Monaten erinnert an den Stufen zum Chorraum der Spitalkirche die bei den Gottesdiensten brennende „Stacheldrahtkerze“ daran. Dort und im Evangelischen Haus liegen auch alle zwei Wochen neu Informationsblätter mit aktuellen Gebetsanliegen aus. Man kann sie auch per E‑Mail bekommen.
Für die gesamte Evangelische Kirche in Deutschland und für die Deutsche Evangelische Allianz ist heuer der Sonntag, 13. November, zum „Gedenktag für verfolgte Christen“ bestimmt worden.
Was liegt also näher, als diesen Tag in den Gemeinden der Evangelischen Allianz Schwabach mit gemeinsamen Veranstaltungen zu begehen. So laden wir alle unsere Gemeindeglieder sehr herzlich ein:
Samstag, 12. November, 19.30 Uhr:
Informationsabend im Saal der Landeskirchlichen Gemeinschaft, Albrecht-Dürer-Straße 37 in Schwabach
Sonntag, 13. November, 10.00 Uhr:
gemeinsamer Gottesdienst der Allianz-Gemeinden in der Spitalkirche, Spitalberg 1 in Schwabach
Referent beim Gemeindeabend und Prediger im Gottesdienst ist Pfarrer i. R. Ernst Herbert (69) aus Neumarkt/Oberpfalz. Im Pfarrkapitel ist er seit Jahren der Beauftrage für „Bedrückte und Verfolgte Christen“. Er ist auch Herausgeber und Redakteur des Informationsblatts „Stacheldrahtkerze“,
Ihm verdanken wir auch die folgenden Hinweise:
Traurige Tatsache ist, dass die Christen, die aktuell am stärksten bedrohte Religionsgemein-schaft sind – vor allem in kommunistisch regierten oder in islamisch geprägten Ländern.
Rund 200 Millionen Christen leben in 64 von mehr als 200 Staaten der Erde, in denen es nur eine eingeschränkte (z. B. Türkei, Syrien oder Ägypten) oder keine Religionsfreiheit gibt (z. B. Saudi-Arabien oder Nordkorea). Ist die Religionsfreiheit eingeschränkt, dann sind sie wie in Ägypten nur Bürger 2. oder 3. Klasse. Gibt es keine Religionsfreiheit wie in Nordkorea, können die Christen nur im Untergrund leben. Saudi-Arabien hat seit der Entstehung des Islam ein strenges Missionsverbot hat — und wer sich als Christ taufen lässt, weiß, dass er mit dem Tod bestraft wird. Die sogenannten „Verfolgerländer“ sind fast alle entweder muslimisch geprägte oder kommunistisch regierte Länder. Der Referent des Abends wird uns einen Überblick geben und erklären, wie Verfolgung in welchen Systemen funktioniert. Beim Gottesdienst geht es thematisch um die Frage, dass „Christusnachfolge“ immer wieder einmal „Leidensnachfolge“ bedeuten kann und welche Solidarität wir den Bedrückten und Verfolgten schuldig sind.
Prädikant Michael Reichel