Schlussbericht der Gebetswoche 2006

Ein erfreu­li­ches Zei­chen christ­li­cher Zusam­men­ge­hö­rig­keit über Kon­fes­si­ons- und Kir­chen­gren­zen hin­aus war auch heu­er die Gebets­wo­che der Evan­ge­li­schen Alli­anz. Zusam­men­ge­zählt 430 Teil­neh­mer besuch­ten die ins­ge­samt sie­ben Ver­an­stal­tun­gen unter dem Leit­wort „Ich lebe – und ihr sollt auch leben“ und spen­de­ten dabei über 700 Euro für die Auf­ga­ben der Evan­ge­li­schen Alli­anz in Deutsch­land und weltweit.

Bei der 60. Gebets­wo­che in Jah­res­fol­ge seit 1947 in Schwa­bach fan­den die Gebets­aben­de an den Werk­ta­gen zum ers­ten Mal im evan­ge­li­schen Gemein­de­haus in Red­nitzhem­bach statt. Und die seit etwa 10 Jah­ren in der Schwa­ba­cher Alli­anz mit­ar­bei­ten­de Gemein­de erwies sich als über­aus groß­zü­gi­ger und freund­li­cher Gast­ge­ber. Unter Lei­tung von Kris­ti­na Kol­ditz, der 2. Vor­sit­zen­den des Alli­anz­ko­mi­tees, hat­ten Mitarbeiter/innen für jeden Abend ein reich­hal­ti­ges kal­tes Büf­fet auf­ge­baut. So kamen an jedem Abend nach der geist­li­chen Stär­kung auch die kon­fes­si­ons­ver­bin­den­den Gesprä­che gut in Gang. In den Anspra­chen ent­fal­te­ten Pfar­rer der evan­ge­li­schen und der katho­li­schen Kir­che, Pre­di­ger aus Frei­kir­chen, und Gemein­schaf­ten die Ich-bin-Wor­te Jesu aus dem Johan­nes­evan­ge­li­um, in denen Jesus sich als „Tür­öff­ner, Lebens­mit­tel, Füh­rungs­kraft, Weg­wei­ser, Lebens­licht, Kraft­quel­le und Hoff­nungs­trä­ger“ erweist. Die ver­schie­de­nen Musik­grup­pen spiel­ten vor allem moder­ne Lob­preis­lie­der, doch auch Cho­rä­le und neue­re Chor­lie­der wur­den gesun­gen; vie­le Teil­neh­mer betei­lig­ten sich enga­giert bei den zumeist frei for­mu­lier­ten Gebe­ten. Beim ers­ten Abend mit den Red­nitzhem­ba­cher Kir­chen­chor und Pfar­rer Lind­ner konn­te der Gemein­de­saal die Besu­cher kaum fas­sen, und auch zum Jugend­abend am Frei­tag kamen etwa 60 Gäste. 

Den Abschluss der Gebets­wo­che bil­de­te tra­di­tio­nell der Nach­mit­tags­got­tes­dienst im gut gefüll­ten Schwa­ba­cher Gemein­de­haus St. Mar­tin. Der Posau­nen­chor der Lan­des­kirch­li­chen Gemein­schaft und Sibyl­le Wei­kel­mann mit ihrer Lob­preis­band sorg­ten für anspre­chen­de musi­ka­li­sche Aus­ge­stal­tung. Der Alli­anz­vor­sit­zen­de, Prä­di­kant Micha­el Rei­chel, führ­te durch den Got­tes­dienst und berich­tet auch von der Arbeit des Schwa­ba­cher Alli­anz­ko­mi­tees, das sei­ne Arbeit in guter Ver­bin­dung mit der Lei­tung der Deut­schen Evan­ge­li­schen Alli­anz tut.

2005 sei bezüg­lich der Alli­anz-Akti­vi­tä­ten ein eher ruhi­ges Jahr gewe­sen. Neben den monat­li­chen Begeg­nungs­mög­lich­kei­ten im Alli­anz­ge­bets­kreis (1. Don­ners­tag, 19 Uhr im Kapi­tel­s­haus) und beim Lob­preis­got­tes­dienst in Spi­tal­kir­che (letz­ter Sonn­tag, 19.30 Uhr) sei­en vor allem die Andach­ten zum Tag der Deut­schen Ein­heit (3. Okto­ber) und zum Tag der Unschul­di­gen Kin­der (28. Dezem­ber) zu nen­nen, bei denen sich wie­der die ver­trau­ens­vol­le Zusam­men­ar­beit mit katho­li­schen Chris­ten und ins­be­son­de­re Pfar­rer Ehrl bewährt habe.

Im Alli­anz­ko­mi­tee habe es einen Wech­sel in der Ver­tre­tung der Evan­ge­lisch-Frei­kirch­li­chen Gemein­de (Bap­tis­ten) gege­ben, für Karl­heinz Kuder gehö­re ihm nun Die­ter Feucht­mül­ler an. Außer­dem habe Klaus Fischer die Gemein­de Gott­ER­lebt auf­ge­löst und sei aus dem Alli­anz­ko­mi­tee aus­ge­tre­ten. Das von ihm nun an glei­cher Stel­le eröff­ne­te „Wort-und-Geist-Zen­trum“, Filia­le einer gleich­na­mi­gen Orga­ni­sa­ti­on aus Röhrn­bach (Baye­ri­scher Wald), ste­he nicht in Ver­bin­dung zur Alli­anz und kön­ne von ihr auch nicht emp­foh­len wer­den. Denn die dort ver­mit­tel­te, aus nord­ame­ri­ka­ni­schen Quel­len stam­men­de Leh­re ver­men­ge das bibli­sche Evan­ge­li­um mit einem gnos­ti­schen Men­schen­bild und Heils­ver­ständ­nis, sei „lecke­rer Fisch mit gefähr­li­chen Gräten“.

Im Jahr 2006 kön­ne die Schwa­ba­cher Alli­anz die gemein­sa­me Akti­on Pro­Christ lei­der nicht selbst anbie­ten, weil vie­le Gemein­den mit eige­nen Auf­ga­ben sehr bean­sprucht sei­en. Doch könn­ten die Pro­Christ-Ver­an­stal­tun­gen im März an meh­re­ren Ver­an­stal­tungs­or­ten in der Nähe, so in Klein­schwar­zen­lo­he, Nürn­berg, Roth oder Winds­bach besucht werden.

Die Pre­digt im Got­tes­dienst hielt Pas­tor Dr. Gott­fried Clau­ßen vom Christ­li­chen Zen­trum Nürn­berg (CZN) über das Jesus-Wort „Ich bin die Auf­er­ste­hung und das Leben“. Der stell­ver­tre­ten­de Vor­sit­zen­de der Evan­ge­li­schen Alli­anz Nürn­berg beton­te die leben­di­ge Hoff­nung die­ser Wor­te, deren Span­nung auf die Zukunft Got­tes hin aber aus­ge­hal­ten wer­den müs­se. Das bedeu­te kon­kret: „Jesus ist für die Armen, Schwa­chen, Lei­den­den gekom­men, nicht dazu, dass die Gesun­den noch gesün­der und die Rei­chen noch rei­cher werden.“

Anschlie­ßend ver­wan­del­te sich der Saal des Gemein­de­hau­ses in eine gro­ße Kaf­fee­stu­be. Noch lan­ge dau­er­ten die Gesprä­che zwi­schen den Ange­hö­ri­gen der ver­schie­de­nen Gemein­den, die sich sonst sel­ten begeg­nen. Nicht sel­ten war dabei auch ein Bedau­ern dar­über zu hören, wie vie­le Chris­ten und Gemein­de­mit­ar­bei­ter sich das Gemein­schafts­er­leb­nis der Gebets­wo­che selbst noch ent­ge­hen ließen. 

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