ProChrist 2003 in Schwabach

ProChrist war vom 16. bis 23. März 2003 auch in Schwabach

Abschlussbericht

12 christliche Gemeinden und Jugendverbände arbeiteten zusammen

Die wahrschein­lich größte christliche Gemein­schaft­sak­tion des Jahres in Europa ist am Son­ntagabend zu Ende gegan­gen. Zusam­mengezählt rund 1,8 Mil­lio­nen Men­schen kamen an 1300 Orten zu den neun Ver­anstal­tun­gen von ProChrist, über 3200 davon in den Schwabach­er Mark­grafen­saal. Ins­ge­samt 5.773 Euro sam­melten sie dabei für sozial­diakonis­che und mis­sion­ar­ische Pro­jek­te in der Region und der weit­en Welt.

Dankbar und zufrieden, aber nicht eupho­risch zeigt sich Michael Reichel, der Vor­sitzende der Evan­ge­lis­chen Allianz Schwabach und ehre­namtliche Geschäfts­führer von Pro Christ über diese Bilanz: “Die Gesamt­teil­nehmerzahl blieb in Schwabach ger­ingfügig unter der von ProChrist 2000, obwohl wir einen Abend mehr hat­ten.” Ob dies auch mit dem Golfkrieg zusam­men­hängt, sei schw­er zu sagen. Manche hät­ten aber wohl lieber die aktuellen Bilder im Fernse­hen ver­fol­gt. Die Wer­bekam­pagne habe jeden­falls viel Aufmerk­samkeit er-regt, beson­dere “Lieb­haber” hät­ten allerd­ings bere­its wenige Stun­den nach dem Aufhän­gen alle 10 mit Heli­um gefüll­ten Großbal­lons an Bushal­testellen mit­ge­hen lassen.

Evan­geli­um wirkt verbindend

An den Aben­den hät­ten sich vor­wiegend beken­nende Chris­ten aus vie­len unter­schiedlichen Gemein­den zusam­menge­fun­den, die Stärkung und Ermu­ti­gung für ihren Glauben gesucht und auch gefun­den haben. Auch der Anteil der offen­sichtlich neu Inter­essierten und der Teil­nehmer aus den jün­geren Gen­er­a­tio­nen sei sehr beachtlich gewe­sen. Angeregte und inten­sive Gespräche mit Seel­sorg­ern habe es an jedem Abend gegeben.

Erfreut zeigte sich Reichel über die ein­deutige Förderung von ProChrist durch den bay­erischen Lan­des­bischof Friedrich sowie die lei­t­en­den Geistlichen bei­der großer Kon­fes­sio­nen in Schwabach, die als Beter im Vor­pro­gramm mitwirk­ten — ent­täuscht über gerin­gere Res­o­nanz bei anderen kirchenge­meindlich Ver­ant­wortlichen, auch im Umland.
3200 Besucherin­nen und Besuch­er bei den Ver­anstal­tun­gen im Mark­grafen­saal

Umso beachtlich­er sei es, dass weit über 1000 ganz ver­schiedene Men­schen bei ProChrist in Schwabach dabei waren. Dabei kon­nten sie miter­leben, wie rei­bungs­los die Zusam­men-arbeit von Christin­nen und Chris­ten aus ins­ge­samt 12 lan­deskirch­lichen, freikirch­lichen und freien Gemein­den, christlichen Gemein­schaften und Jugend­ver­bän­den har­moniert, wenn sie das ihnen gemein­same Evan­geli­um in den Mit­telpunkt ihres Han­delns und Feiern stellen.

Das von Pfar­rer Thomas Hof­mann und Lehrerin Beate Peip minu­tiös geplante und sou­verän und lock­er, fröh­lich und ernst mod­erierte “Vor­pro­gramm” erwies sich als echter erster Höhep­unkt der Ver­anstal­tun­gen. Am let­zten Abend wur­den sie dafür mit lang anhal­ten­dem Applaus bedankt. Schon die Musik­beiträge hät­ten alle­samt auch dem Haupt­pro­gramm in Essen Ehre gemacht, ob es sich nun um konz­er­tante Blech­bläs­er (“Blechreiz”), um geistlich­es Chor­lied (Kirchen­chor St. Sebald) gesun­genen (Schwabach­er Gospel­chor) oder gespiel­ten (Lehrerhaus-Musik) Gospel, um klas­sis­che Flöte (Mar­giana Rap­ke mit Kan­tor Peschick) oder um mod­er­nen Lobpreis (Sibylle Weikel­mann sowie die Band der brasil­ian­is­chen Gemeinde München) han­delte. In den Inter­views ver­standen es die Mod­er­a­toren meis­ter­haft, die aktuellen Predigt­the­men aus Essen mit Ver­ant­wor­tungsträgern aus Poli­tik und Gesellschaft anzus­prechen und durch Erfahrungs­berichte über die lebensverän­dernde Kraft des Glaubens an Chris­tus zu ver­an­schaulichen. Dies zeigte sich beispiel­sweise im Dia­log der “Ratschkat­tln” über Gottes Liebes­briefe eben­so wie beim Stich­wort Resozial­isierung, als Staatsmin­is­ter der Jus­tiz Dr. Man­fred Weiß auf dem Podi­um einem früheren Strafge­fan­genen begeg­nete und sie einan­der die Hand reicht­en. Ober­bürg­er­meis­ter Reimanns schilderte seine Angst um seinen als Kind nach ein­er Strafe im Aus­land wegge­laufe­nen Sohn, dem fol­gte der Lebens­bericht eines Kauf­manns über jahre­lange Flucht vor der Angst in den Suff, bis Chris­tus von bei­dem befre­ite. Die Kraft des Glaubens in der Arbeit eines Kün­stlers (Hein­rich Man­gold) kam eben­so zur Sprache wie deren Auswirkung im All­t­ag eines IT-Man­agers.

Die im Vor­pro­gramm einge­sam­melten Kollek­ten kom­men der Leben­shil­fe Roth-Schwabach (714 EUR), dem Schwabach­er Frauen­haus (467 EUR), einem Kinder­heim in Palästi­na und einem Altenheim in Israel (1.086 EUR), der Gefan­genen­hil­fe “Schwarzes Kreuz” (525 EUR) sowie “New Life Ghana” (662 EUR) zugute. Als mis­sion­ar­ische Pro­jek­te wer­den die ProChrist-Hauptver-anstal­tung (988 EUR), ProChrist in Osteu­ropa (707 EUR) und das Jugend­progamm “Jesus House” im März 2004 (622 EUR) unter­stützt.

Wenn nach 30–45 Minuten zur Satel­litenüber­tra­gung nach Essen umgeschal­tet wurde, gab es noch ein­mal ein abwech­slungsre­ich­es, anspruchsvolles Musikpro­gramm, The­ater und Pan­tomime der europäis­chen Spitzen­klasse, bis Pfar­rer Ulrich Parzany zu seinen rund 45 Minuten dauern­den Predigten anset­zte. Ernst und gelöst zugle­ich, tem­pera­mentvoll und ein­dringlich stellte er die men­schen­suchende Liebe Gottes in Jesus Chris­tus her­aus, die dem ver­lore­nen Men­schen unser­er ang­ster­füll­ten Zeit noch immer gilt. Viele fol­gten der Ein­ladung und sprachen jew­eils am Ende des Abends ein Anfangs- und Erneuerungs­ge­bet des Glaubens laut mit. Die meis­ten tat­en es an ihrem Platz, manche fassten den Mut und kamen zum “Tre­ff­punkt Kreuz” nach vorne.

Auch wenn die ProChrist-Woche vor­bei ist, ProChrist ist nicht zu Ende. Am fol­gen­den Mittwoch waren alle, die sich durch ProChrist inner­lich ange­sprochen wis­sen, zu einem Begrüßungs­fest mit den Mod­er­a­toren und Mitar­beit­ern im Gemein­de­haus Sankt Mar­tin, Wit­tels­bach­er­straße 4, ein­ge­laden. Ein sech­steiliger Glauben­skurs wurde vorgestellt und in den darauf fol­gen­den Wochen durchge­führt. Eini­gen Wochen danach gibt es im christlichen Buch­han­del Bild- und Ton­träger mit den Mitschnit­ten der Hauptver­anstal­tung zu kaufen. Auch ein Video der Schwabach­er Vor­pro­gramme wird dann erhältlich sein. Und über län­gere Zeit hin­weg kann eine umfan­gre­iche und anschauliche Präsen­ta­tion von ProChrist in Schwabach im Inter­net abgerufen wer­den.

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